Hainkaserne - Weilburger Rundgang

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Station 5: Hainkaserne
  
  
Hainkaserne und der Kadettenmord in Weilburg

Am Parkdeck/Ecke Rathaus angekommen schauen Sie hinab zur „Hainkaserne“.

Dort befand sich ursprünglich die Nassauische Münze. Hier soll nicht nur landeseigenes Geld geprägt worden sein. Im Auftrag von Graf Johann Ernst wurden hier auch minderwertige Münzen (geringerer Silberanteil) geprägt. Dafür musste er, um einer Anklage zu entgehen, 5000 Gulden zahlen und sich entschuldigen.

Später wurden die Gebäude als Kaserne eines nassauischen Bataillons und ab 1877 als Unteroffizier-Vorschule genutzt.
Weilburg war als Residenzstadt auch Garnison für die nas­sauischen Soldaten.


Im Jahr 1827 wurde in Weilburg ein Verbrechen verübt, das viele Jahre im Herzogtum Nassau Aufsehen erregte.

Der Weilburger Kadettenmord
Dieses Verbrechen fand auch Eingang in die Literatur und führte zu einem Spielfilm im Fernsehen (1977).

Die Ereignisse um diesen Kadettenmord sind auf der Web-Seite von Rudi Müller unter: www.weilburg-lahn.info dokumen­tiert.

1827 war in der Hainkaserne in Weilburg das 1. Bataillon des 1. Nassauischen Infanterieregiments stationiert.
Weiter wohnten in der Hainkaserne die Offiziersanwärter: die „Kadetten“.

So auch der Kadett Adolph Vigelius aus Wiesbaden. Er wurde am 7. Dezember 1827 ermordet. Vigelius Leiche fand man ei­nen Tag später.
Sein Körper wies sehr viele Stichwunden (ca. 50) auf.

Zunächst war ein an der Tat unbeteiligter Soldat verhaftet worden. Er verbrachte mehr als zwei Jahre im Zuchthaus in Untersuchungshaft, weil er nicht bereit war sein Alibi zu verra­ten.
Die Untersuchungen dauerten vier Jahre, bis es zu einem Ur­teilsspruch kam.
Was war wirklich geschehen?
Unter der Führung eines Unteroffiziers hatten mehrere Solda­ten gemeinsam diesen Mord begangen. Alle Angeklagten wer­den zum Tod verurteilt. Vollstreckt werden aber vier Todesurteile, die übrigen Verurteilten wurden zu Zuchthausstrafen begna­digt.

Die zahlreichen Romanvorlagen und ein Film drama­tisieren diesen Kriminalfall zusätzlich, weil der zunächst unschuldig inhaftierte Soldat erst durch die Aussage seines Alibi, kurz vor dem Tod seiner adeligen Geliebten, entlastet wird.
Sie werden sich nun fragen, warum der zunächst beschul­digte Soldat, sein Alibi nicht frei gab.

Er hatte eine Affäre mit einer verheirateten, adeligen Frau.

Am Rathaus vorbei gehen Sie nun der Mauerstraße entlang bis zum alten Gymnasium.  ZUM MENUE

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